Informationen des Grenadierkorps
Jahreshauptversammlung der Grenadiere & Pokalschießen 2022
Totensonntag in Kaarst, Aula der Realschule Halestraße, 11 Uhr. Wie jedes Jahr stehen knapp 100 Männer zusammen, reden und lachen. Alle warten auf die ersten Worte des ersten Vorsitzenden Frank Specht zum Start der Jahreshauptversammlung der Kaarster Grenadiere. Um Viertel nach 11 ist es dann soweit, die Versammlung wird offiziell eröffnet und Frank begrüßt "seine" Grenadiere, die Ehrengäste und Gäste der Bruderschaft. Ein besonderer Gruß geht an seinen Zugkameraden Stefan Stamm, unseren Kaarster Schützenkönig, der als Grenadier natürlich auch an der Versammlung teilnimmt. Und damit leitet der Vorsitzende direkt zu seinen nächsten Punkt über: Dieses Jahr stellen die Grenadiere alle Majestäten der Bruderschaft: Schülerprinz, Jungschützenkönig und Schützenkönig – alles Grenadiere. Und darauf ist das gesamte Korps zurecht sehr stolz.
Nach dem Totengedenken folgen der Bericht des ersten Vorsitzenden zum vergangenen Jahr, der Bericht des Schriftführers und der Bericht des Kassierers. Das Korps hat 2022 zwei seiner Züge verloren, konnte aber kurz vor Schützenfest und auch nach Schützenfest jeweils die Aufnahme eines neuen Zuges vermelden. "Durchzug" nahm bereits 2022 am Kaarster Volks- und Heimatfest teil, die "Zylinderköppe" marschieren 2023 das erste Mal ins Festzelt.
Ansonsten war das vergangene Jahr sicherlich von einem Wunsch geprägt: Der Rückkehr zur "Normalität". Die Chargiertenversammlungen, die Manöverkritik und auch das Korpsschießen konnten in gewohnter Form stattfinden. Und im Juni konnten wir alle gemeinsam Schützenfest feiern, nach 2 Jahren Zwangspause für Viele ein ganz besonderer Grund zur Freude. Lediglich der Galaabend der Grenadiere musste erneut ausfallen, die Planung für 2023 ist aber bereits in vollem Gange.
Im Anschluss übergibt Frank das Wort an den Ehrenvorsitzenden Heribert Palmen, der die Versammlung um die Entlastung des Vorstandes bittet. Bei eigener Enthaltung wird dieser einstimmig entlastet und Heribert leitet direkt zu den nun anstehenden Wahlen über. Als erstes steht in diesem Jahr nämlich der erste Vorsitzende selber zur Wahl, die ebenfalls einstimmig erfolgt und die Frank gerne annimmt um weitere drei Jahre das größte Kaarster Korps zu leiten. Es folgen die Wahl des Schriftführers Nicolas Op't Eynde. Auch hier gibt es eine einstimmige Wiederwahl für drei Jahre. Die nächste Wahl wird dann aber eine Neuwahl: Matthias Kabbe, bisher 2. Beisitzer des Vorstands, scheidet zu Gunsten seines neuen Postens im Bruderschaftsvorstand nach einer Amtszeit aus. Als Kandidat für dieses Amt stellt sich Torben Zingraf von "Abgefrackt" vor, der im Anschluss ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt wird.
Es folgen die Jubilar-Ehrungen und die Auszeichnung verdienter Grenadiere. Die "Flotte Jonges" feiern dieses Jahr bereits ihr 40-jähriges Bestehen, "De Dörp Jonge" und "11 auf einen Streich" ihr 25-Jähriges. Mit der bronzenen Grenadierkorpsnadel wird Dennis Keldenich von "Jung & Knackig" ausgezeichnet.
Nach dem Ausblick auf die kommenden Termine und Veranstaltungen geht es dann auch schon zum Punkt "Verschiedenes" über. Und hier wird es dann deutlich emotionaler.
Nach 41 Jahren als Fahnenzug des Kaarster Grenadierkorps gibt die "Männerjass" die mittlerweile zwei Fahnen des Korps an den Vorstand zurück. Der Zug hatte sich selbst 1979 für die Anschaffung einer eigenen Fahne stark gemacht und für die Finanzierung eine Spendensammlung organisiert. Dieses Engagement führte dazu, dass bereits 1981 die Fahne vorgestellt und geweiht werden konnte. Bis einschließlich 2022 führte die "Männerjass" dann die Fahne während des Kaarster Schützenfestes und zu zahlreichen anderen Veranstaltungen mit. Eigentlich wollten Sie die Fahne schon am diesjährigen Schützenfest übergeben, leider hatte sich aber bis dahin kein Nachfolger gefunden. Major Christian Weyen und Frank Specht nehmen die Fahnen entgegen und danken Günther Orke und Heribert Palmen, stellvertretend für den ganzen Zug, für die geleistete Arbeit und das Engagement. Der Ehrenmajor lässt es sich dabei nicht nehmen die Zeit als Fahnenzug kurz Revue passieren zu lassen und sich dabei durchaus emotional und mahnend an die Versammlung zu wenden, dass sich doch ein neuer Zug für die Fahne finden müsse. Das ist es auch, was sich Frank Specht auf keinen Fall vorstellen kann und will: Ein Korps ohne Fahne. Er beschwört ebenso emotional die Anwesenden, erläuterte die Bedeutung einer Fahne für das Korps, die Symbolik und Tradition und die Ehre, Fahnenzug sein zu dürfen.
Kirmes feiern ist nun Mal nicht Alles, was einen (Kaarster) Schützen, nicht nur im Grenadierkorps, ausmacht. Es geht auch darum Verantwortung zu übernehmen, zu unterstützen und überall dort aktiv zu sein, wo Hilfe gebraucht wird.
Ein Thema, das Schützenkönig Stefan Stamm ebenfalls adressiert als er, stellvertretend auch für die Bruderschaft, das Mikro übernimmt. Er verweist auf die zahlreichen Aufgaben der Bruderschaft, die aktuell auf viel zu wenig Schultern verteilt werden (müssen). Wir sind alle sicherlich stolz darauf, wie groß unsere Bruderschaft in Kaarst ist, die damit verbundene Arbeit wird aber jedes Jahr intensiver und mehr. Nicht zuletzt darum initiiert die Bruderschaft sogenannte "Helferkreise", um zukünftig immer genug helfende Hände zur Verfügung zu haben. Alle Interessenten können sich dafür bei Ihren Korps oder direkt bei der Bruderschaft melden.
Die Worte von Ehrenmajor, erstem Vorsitzenden und Schützenkönig bleiben nicht wirkungslos. Im Anschluss an die Versammlung meldet sich umgehend ein Zug, der bereit ist die Korpsfahne zu übernehmen: Der neue Jungschützenzug "Durchzug" – an dieser Stelle direkt ein großes Lob für das Engagement.
Nachdem das traditionelle Pokalschießen im Anschluss an die JHV im vergangenen Jahr leider abgesagt werden musste, geht es dieses Jahr zu einer Neuauflage ins Deutsche Haus. Da der Schießstand nach wie vor nicht zur Verfügung steht, wurde kurzerhand umdisponiert. Statt der Luftgewehr-Stände gibt es drei Dartboards und entsprechend angepasste Wertungskarten um einen neuen Pokalsieger mit Dartpfeilen zu ermitteln. Insgesamt finden 44 Schützen aus 12 Zügen den Weg an die Scheibe. Dabei die beste Mannschaft stellt "Abgefrackt" mit 115 Ringen, knapp vor "Einfach nur'n Zug" mit 112 Ringen und "De Dörp Jonge" mit 98 Ringen. In der Einzelwertung gibt es ein Stechen, nachdem drei Schützen jeweils 25 Ringe geworfen hatten. Am Ende setzt sich Hilmar Wawrzik von "Einfach nur'n Zug" vor Torben Zingraf von "Abgefrackt" und Frank Specht von den "Kaarster Prachtjungs" durch. Diese gelungene Alternative und viele andere Themen und Anekdoten werden im Nachgang noch intensiv an der Theke besprochen. So endet ein gelungener Tag, der sicherlich mehr Grenadiere verdient hätte.
Für den Vorstand
Nicolas Op't Eynde